Thursday, May 24, 2007

bilderrätsel bidde...

so freunde...rechts seht ihr ein haha handelsübliches 10-cent stück. was liegt daneben? der erste der`s rät bekommt das ding vakuum verpackt zugeschickt. oder wahlweise auch 'n bier. wie ihr wollt! kleiner tipp, es ist kein krappenchip vom chinamann!

ansonsten: spanisch zwischenprüfung war durchwachsen, mal schauen was deutsch morgen gibt. und hier bitte mal was aufmunterndes hinterlassen...der kann`s gebrauchen!
bis dennsen, osnabrück ich bin ab sonntag da.

Saturday, May 19, 2007

weirdos...

ok, das ding hier war vermutlich schon in hundert blogs verlinkt. aber ich hab`s gestern das erste mal gesehen und fand`s beeindruckend. und drum verlink ich`s einfach noch mal! ha!
ansonsten...ja ne. wetter hammer, das beeinträchtigt meine lernmotivation beträchlich. und wenn ich mich noch 1,5 stunden drücke, dann geht`s auch schon wieder los zum bolzen. hervorragend. meine rüpeltruppe und ich treten heute in der pokalquali gegen "dübel dreisam" an und alles andere als ein sieg ist inakzeptabel. auch wenn zwei echte stützen des fragilen mannschaftsgerüstes lieber bundesliga gucken um die angeblich schon gesicherte meisterschaft ihres vfb zu abzufeiern...wenn ihr euch nicht noch wundert! also dann!

kurzer nachtrag: 4:1 sieg, dehydriert und sonnenbrand. und ein wetter das trotz der stuttgarter meisterschaft nach biergarten schreit...auch wegen der elektrolyte.

Tuesday, May 15, 2007

die cowboy connection hat langeweile!

Trampas (01:59 PM) :
virginian. wie sieht`s aus am aussengatter?
virginian (01:59 PM) :
der wind macht mir sorgen. treibt dunkle wolken ran
virginian (01:59 PM) :
ich weiß halt nicht ob ich die ganze herde rechtzeitig rüberkriege
virginian (02:00 PM) :
alter mann ich brauch dich hier draußen bald mal wieder
virginian (02:01 PM) :
theoretische bildung hin oder her
virginian (02:01 PM) :
aber hier draußen im staub wirst du echt gebruacht
Trampas (02:02 PM) :
howdy, ich bin heiß. muss der alten lampard grad noch das mittagessen machen, die ist doch so krank
virginian (02:03 PM) :
jaaj die ist so krank...du denkst doch nur an ihre tochter, die sße darcy
Trampas (02:04 PM) :
oh darcy, die ist mit hank dem fiesling verbandelt. die sind drüben auf dem heuboden während ich hier schnitzel brate!#
Trampas (02:05 PM) :
das musst du dir mal vorstellen...dieser emotionale stress ist kaum noch zu ertragen!
virginian (02:05 PM) :
gut das du auch noch merkst
virginian (02:05 PM) :
ich dachte schon du kommst auf den falschen weg
Trampas (02:05 PM) :
mein lieber virginian, ich brauche einfach deine starke schulter!
virginian (02:06 PM) :
hjm dieses wochenende bin ich leider auf einems stierseminar in onsabrpck
virginian (02:06 PM) :
danach das we arbeite ich glaub ich in hamburg auf ner rodeoshow
virginian (02:07 PM) :
was uns bleibt ist dieses morsesystem
Trampas (02:07 PM) :
ich weiß, ein echter cowboy weint nicht. aber mir kullern schon so einige tränen runter. wegen den zwiebeln auch. und außerdem find ich es ganz schrecklich das ich nicht am rodeo in bielefed teilnehmen kann!
virginian (02:07 PM) :
ich bin auch traurig darüber
virginian (02:08 PM) :
wegen dir kommen die gods of blitz jetzt doch nicht
virginian (02:08 PM) :
weißt schon,die oberbullenreiter aus berlin
virginian (02:08 PM) :
oderr so
Trampas (02:08 PM) :
genau.
Trampas (02:09 PM) :
und schießlich steigt hier unten im süen ja anfang juli auch noch ein indoor-rodeo. da werd ich als amtierender nord-texanischer meister antreten!
virginian (02:09 PM) :
achwas
virginian (02:09 PM) :
dazu wurde ich aber nicht eingeladen
Trampas (02:09 PM) :
na aber sichermein
Trampas (02:09 PM) :
freund. hab ich mit der postkutsche vor drei wochen abgeschickt!
virginian (02:10 PM) :
dann halt der alte dawson, der senile postmann das wohl verschlampt
virginian (02:10 PM) :
mist
Trampas (02:10 PM) :
sag nicht die ist im rhein-canyon überfallen worden?
virginian (02:11 PM) :
keine ahnung,daswson hab ich seit tagen nicht merh gesehen
virginian (02:11 PM) :
wie gehts denn meiner besseren hälfte heute?
virginian (02:11 PM) :
hat sich auch seit wochen nicht mehr gemeldet?
virginian (02:12 PM) :
!
virginian (02:15 PM) :
schweigen im walde
virginian (02:15 PM) :
da ist doch nix passier?
Trampas (02:20 PM) :
puuuuuuuuuuuuuuuuuuhhhhhh, virge. ich weiß es nicht...die ist sehr zurückhaltend in den letzten wochen
virginian (02:21 PM) :
oh mann
virginian (02:21 PM) :
habs wohl wiedermal versaut...
virginian (02:21 PM) :
ich bleib ab jetyt bei rindern
virginian (02:21 PM) :
die ind nicht so anspruchsvoll
Trampas (02:23 PM) :
ach komm. das leben eines cowboys ist zu kurz um trübsaal zu blasen...
Trampas (02:24 PM) :
grad hat mir der typ, der sich beim hamburger rodeo von seiner besten seite gezeigt hat, angemorst.
virginian (02:24 PM) :
der typ namens el geilo`?
Trampas (02:24 PM) :
exakt
virginian (02:25 PM) :
einen schönen gruß
Trampas (02:25 PM) :
der ist schon wieder gone with the wind.
virginian (02:25 PM) :
hm
virginian (02:25 PM) :
immer busy
Trampas (02:26 PM) :
wollte sich karten für`s rodeo mit den skandinavischen teufelsreitern heute abend erschleichen. aber die tour hab ich ja abgesagt...
virginian (02:26 PM) :
reiten die heute in hamburg=
virginian (02:26 PM) :
?
Trampas (02:27 PM) :
jawohl. die haben wohl noch nen trupp einheimischer reiter aufgesammelt...die können wohl auch noch mit äxten umgehen. ein spektakel vermutlich
virginian (02:28 PM) :
weine nicht cowboy
Trampas (02:29 PM) :
oh nein. ich bin jetzt auf der trapper-oberschule, da muss man abstriche machen.
virginian (02:29 PM) :
eben
virginian (02:29 PM) :
später hast du noch genug zeit für sowas
Trampas (02:29 PM) :
aber die körperliche fitness...
virginian (02:29 PM) :
ach komm
virginian (02:30 PM) :
da bring ich dich schon auf trapp
virginian (02:30 PM) :
haha
virginian (02:30 PM) :
trab
Trampas (02:30 PM) :
galopp, mein freund! galopp ist gefragt.
virginian (02:31 PM) :
mach dir keine sorgen

Ich sag "Wie jetzt?"

Ja wie jetzt? Weiter? Weiter bin ich nie gekommen. Und werd damit jetzt auch bestimmt nicht wieder anfangen. Das wär ja mal komplett albern, wenn ich jetzt nahtlos an ein 7 Jahre altes Lebensgefühl anschließen wollte. Außerdem bin ich ja auch überhaupt nicht mehr so grüblerisch und zweifelnd wie damals, schließlich bin ich ja jetzt Mitte 20 und damit auch mitten im Leben. Drin. Ach ja?
Viel wichtiger und schlimmer als jede Überlegung zum momentanen Status auf der nach oben hin offenen IM-LEBEN-STEH-SKALA ist doch sowieso die Tatsache, dass nächsten Mittwoch Champions-League Finale ist und ich Donnerstag um 8.00 Uhr Spanisch Prüfung habe. Das ist doch … scheiße! Und sagt zusätzlich auch viel über meinen I.L.S.S. aus. Na und?

Friday, May 11, 2007

part two

Also gut, für den einzigen Leser, der zweite Teil:

Heute ist der 2. Weihnachtstag und ich bin ziemlich alleine. Eigentlich müsste ich sagen ganz allein, denn meine Eltern sind mitsamt meiner Schwestern zur Famillienweihnachtsfeier. Ich bin nicht mitgefahren. Ich habe eine Abneigung gegen solche Famillien-Aktivitäten. Habe ich schon mal erwähnt? Entschuldigung, muss irgendwie tiefer sitzen.
Nachdem ich schon viel zu lange vor dem Computer gesessen hatte und mal wieder einen Teil meiner knapp bemessenen Lebenszeit... Also das mit der knapp bemessenen Lebenszeit ist jawohl übrigens schwer relativ, wird aber doch immer wieder gerne gesagt. Macht ja auch den Eindruck als hätte man das Spielchen genau verstanden und würde deshalb jetzt alles besser machen und eben nix mehr verschwenden, besonders keine Zeit. Ist das rein praktisch eigentlich machbar, Zeit verschwenden? Jede Band die ich kenne, auch die Guten, hat in ihrer Geschichte mindestens einmal das Verb -to waste- und das Nomen -time- in eindeutigem Zusammenhang verwendet. Oder eben eine gleichbedeutende anderssprachige Formulierung. Merkwürdig, stimmt aber.
Ich hatte mich also mit gemeinhin als weniger sinnvoll bezeichneten Dingen beschäftigt und machte mir nun Gedanken darüber, mit wem ich mich zu irgendetwas verabreden könnte. Nach längerer Überlegung kam ich zu dem erschütternden Ergebniss, das auf meiner gedanklichen Liste der potentiellen Teilnehmer an meinem 2.ter Weihnachtsnachmittag nur zwei Namen standen. Bei allen anderen, es ist ja nicht so das ich nur zwei Bekannte hätte, hatte ich direkt irgendwelche Gründe parat die gegen eine telefonische Kontaktaufnahme sprachen. Bei manchen traute ich mich auch nicht. Dies traf insbesondere auf einige Frauen zu, die ich schon vor ewiger Zeit, aber noch nie gut kennengelernt hatte. An diesem Zustand würde sich also auch in nächster Zeit nichts ändern.
Aber los jetzt, aufraffen und Flo anrufen. Im letzten Moment fällt mir ein, dass der ja heute bei seinen Großeltern ist. Wie jedes Jahr, der übliche Weihnachtsfreundlichkeitsschwindel und hinter her noch 100 Euro einsacken. Macht jeder, darf man nicht übel nehmen, die ham`s ja...
Bleibt noch Kai. Kai ist ein ganz Grosser. Körperlich, aber auch menschlich. So einer bei dem man tatsächlich weiß das man einen Freund hat. Dafür bin ich ihm sehr dankbar, den davon hat man ja nicht so viele. Flo ist auch so einer. Aber er zeigt das nicht so und wenn man dann mal schlecht drauf ist und er keine Zeit hat, dann kann man schon mal anfangen ihn zu hassen. Aber macht nix, das regelt sich ja immer wieder, und ich mag ihn halt. Kai hat keine Zeit, er ist mit seiner Ex-Freundin verabredet. Ich habe keine Ex-Freundin mit der ich mich ab und zu treffe. So zum reden über früher, heute und gerne auch mal über die neue Beziehung.
Wenn ich mit einer meiner Ex-Freundinnen, ein hässliches Wort, aber finde mal ein besseres, geredet habe, war ich meist betrunken und dann sagt man zwar das man sich mal treffen sollte, aber tut es doch nie. Das ist auch besser so.
Ich muss den Teil mit dem betrunken sein im Perfekt schreiben, da ich mir mal wieder vorgenommen habe nicht mehr zu trinken. Mal gucken wie lange das klappt. Mehr als eine Woche hab ich lange nicht mehr geschafft. Ich bin mir auch nicht endgültig sicher ob ein Leben ohne Rauschmittel tatsächlich besser ist? Natürlich ist es gesünder, man kann auch ohne Spass haben und Sex ist nüchtern auch meistens besser. Andererseits hat man fast nur dann Sex wenn man ziemlich besoffen ist, weil man es sonst nicht schafft Frauen auf dieses Thema zu bringen. Traurig aber wahr. Geht es darum in "Sad but true"?
Ausserdem ist es wohl ein Fakt dass ein durchschnittlich angetrunkener Mensch auf einer ebenso durchschnitllichen Party, durchschnittlich mehr Spass hat als ein äquivalent durchschnittlicher Mensch ohne Alkohol. Glaub ich zumindest. Ich versuch es trotzdem mal wieder ohne, denn wenn man nüchtern richtig Spass hat ist das definitiv besser als volltrunken in der Ecke zu liegen. Und darauf läuft es halt doch viel zu oft hinaus. Basta!
Flo raucht schon lange nicht mehr, trinken schon gar nicht. Da ist er diszipliniert und ich sag: "Mensch das find ich gut!" Sein Vater fand es am Anfang nicht normal.
Er kann auch nicht. Er hat nämlich `ne Freundin. Schon lange und immer mal wieder. Aber immer die eine. Hab ich nie so richtig verstanden, imponiert mir aber.
Da also beide nicht greifbar waren, passierte dann etwas tatsächlich Aussergewöhnliches. Ich raffte mich auf und machte einen Spaziergang. Und nicht die mal-eben-raus-weil-einem-die-Decke-auf-den-Kopf-fällt Tour, mit pinkeln am Waldrand weil das irgendwie so schön ist. Nein, richtig Profi-Spazierengehen. Meine geplante Route würde nach meiner laienhaften Schätzung ca. 1 Stunde in Anspruch nehmen. Das fand ich so beeindruckend, das ich fast zu Hause geblieben wäre. Aber dann packte ich mir meinen MD-Player ein, Weihnachtsgeschenk, denn eine Stunde herumlaufen ohne Musik zu hören, das wäre wirklich zuviel des Guten gewesen, und auch noch ein paar Bonbons als Wegzehrung und stapfte los durch den Schnee.
Den Schnee gesondert zu beleuchten erscheint mir übrigens mehr als sinnvoll. Er war zwei Tage zuvor gefallen, also an Heiligabend. Egal wie man zu dem ganzen Kirchenquatsch steht, dieser Abend ist einfach etwas Besonderes. Und dann fängt es doch tatsächlich um 19.00 Uhr wie verrückt an zu schneien. Die Erfüllung eines Kindheitstraums! Welch ein erhebendes Gefühl! Wenn das zehn Jahre vorher passiert wäre, oh Mann, Chance verpasst lieber Gott.
Ist schon erstaunlich das man bei mir zu Hause sogar am Nachmittag des zweiten Weihnachtstages, wo doch eigentlich jeder mal rausgeht, einfach loslaufen kann und tatsächlich in der ersten halben Stunde keine Menschenseele trifft. Sonne, Schnee und keine Menschen. Ideale Vorraussetzungen für Naturerlebniss vom Feinsten. War aber nicht so toll. Irgendwann fühlte ich mich auf offener Strasse so alleine, das ich anfing seltsame Dinge zu tun´. Aus voller Kraft die Musik mitzusingen beispielsweise. Und das mit lückenhaften Textkenntnissen. Oder völlig ohne Grund Drehungen, Sprünge und andere Figuren in den Gang einbauen. Hat mit Sicherheit so ausgesehen als hätte ich kräftig Spass.
Nebenbei entwickelte ich auch noch eine interessante Theorie, gegründet auf der Namensgebung meiner Bonbons, die ich für die Stärkung zwischendurch mitgenommen hatte. Mitgedacht junger Mann. Eben diese waren nämlich „Daim“ (mit „a-i“) betitelt, und in Aussprache, Aussehen und Geschmack eine durchaus gelungene Aldi-Kopie der leckeren, original Dime (engl. mit „i-m-e“) Bonbons. Aldi-Kopie soll jetzt keineswegs abwertend klingen, ich weiss nur das sie tatsächlich vom Aldi waren und nicht die original englischen...
Wie auch immer, auf jeden Fall zielten die Hersteller eindeutig darauf ab das gute Image des Originals auszunutzen. Dies ist natürlich nichts besonderes, aber in meiner Weihnachtslaune folgerte ich daraus wagemutig, pauschaliesierend und neunmalklug: Wir sind alle wie Dime-, oder Daim- Bonbons. Plagiate heisst das wohl auch. Die originellen unter uns sind also Dimes (engl. mit i-m-e), und der Rest leider nur die Aldi-Version mit a-i. Was für eine Weltanschauung für einen verschneiten zweiten Weihnachtstag.

Wednesday, May 09, 2007

Also gut...

...aufgrund der massiven Nachfrage nach der Wiederaufnahme meiner Tätigkeit als Blogger (hey, er hier fordert es) gibt es jetzt was. Und zwar möchte ich keinem vorenthalten das ich, ja ich, mich in einem Anflug jugendlichen Übermuts mal dazu berufen fühlte ein Buch zu schreiben. Die doch leicht pupertären Anfänge des Projekts...bitte schön. Grob geschätzt, 1999. Sollte die Resonanz wieder erwarten positiv sein, kommt vielleicht auch der Rest. Hier, nicht korrigiert, nicht überarbeitet, direkt aus der Seele des 19-jährigen Cowboys aus Shiloh:

Ich wusste exakt was mich erwartete. Eins von diesen familiären Treffen bei denen man sich nie sicher ist ob man nicht doch lieber woanders wäre. Und das in meinem Zustand, soll heißen, die letzte Nacht steckte mir noch in jedem Knochen, besonders innerhab der Schädelknochen. Zu bemerken wäre noch, das es sich in diesem Fall um eine Hochzeit handelte, aber dazu später.
Wir waren angekommen und ich hatte aus lauter Abneigung gegen die sich im Wohnzimmer befindliche Feiergesellschaft den direkten Weg in die Küche gewählt um dort das bis dahin noch nicht geöffnete "Kalte Buffet" zu inspizieren. Mit einer auch auf mich überraschend wirkenden Selbstverständlichkeit begann ich systematisch die, man sagt wohl `liebevoll`, angerichteten Speisen anzufassen, zu vermengen und Unordnung in das System von Hackbällchen, Geflügelschenkeln und anderer bekannter, im kalten Zustand noch mehr als im warmen, ekelerregender Speisen zu bringen. Sicher es gab Tage da aß auch ich derlei Dinge, aber heute, an diesem Ort, der vor Spießigkeit nur so strotzte, an dem alles, die Gespräche, die Möbel und sogar das 3 Monate alte Kind und eben auch und gerade das Essen, irgendwie abstoßend kleinbürgerlich auf mich wirkte, da konnte ich es nicht.
Als ich das nächste mal in die Küche kam, ich hatte es gewagt die sprichwörtliche Höhle des Löwen, in diesem Fall das rustikal eingerichtete Wohnzimmer zu betreten, wurde ich Zeuge des folgenden Gespräches, aus nächster Nähe und, und das halte ich für bemerkenswert, ohne durch meine innerlich vorherrschende Verzweiflung nach aussen hin negativ aufzufallen.
Die junge Braut, ungefähr mein alter, und ich hatte gerade Abitur, die also wirklich junge Braut stand am Waschbecken und trocknete Sektgläser, weil sie zu wenig davon hatten um sie mal eine Weile dreckig stehen zu lassen, was natürlich vollkommen in Ordnung geht, schliesslich ist es ein junges Paar und die haben wohl andere Sorgen als Sektgläser.
Sie stand also da und ich überlegte gerade ob ich mir vielleicht eines der im Gegensatz zu den Sektgläsern in ausreichendem Maße vorhandenen Trockentücher schnappen sollte, ist schnappen das richtige Wort? Ist es. Den ich dachte nicht darüber nach es mir einfach so zu nehmen, langsam, auffällig wiederwillig, so das sie zwangsläufig sagen musste: "Lass nur, ich schaff das schon, geh in`s Wohnzimmer und amüsier dich!" Amüsieren...? Ich dachte also nicht meinem Gefühl entsprechend, nein, ich dachte darüber nach es zu schnappen, mit Elan und hilfsbereiter Selbstverständlichkeit. Komisch, denn mir war alles andere als nach helfen. Und besonders nicht ihr und nicht in dem Moment und nicht in dieser Küche.
Während sie also abtrocknete und ich unbeteiligt am Tisch saß, zu sagen hatten wir uns noch nie etwas gehabt, kam ein ältere Frau älteren Formates durch die Tür geschlüpft, störte also unsere traute Zweisamkeit und begann dieses Gespräch, voller Interlekt, Witz und einer grossen Portion Sinnlosigkeit:
Ich zitiere wörtlich, aus irgendeinem unbestimmten Grund hat es sich geradezu in meinen Kopf gedrängt und ist dort hängengeblieben. Machen sie also nicht mich für den Mangel an Inhalt etc. verantwortlich.

-Oh, wir haben den gleichen Toaster (!) wie ihr, ... (Denkpause) ... nur in blau.
-Das ist ja lustig! (Sie hat das wirklich gesagt, nicht Anfängersprachkurs für Aussiedler, vermutlich würde kein Aussiedler irgendetwas lustiges daran finden, Realität, irgendwo in Deutschland)
-Bei uns geht ja keine Schnitte ungetoastet in den Mund...

Dann erst mal kurzes Nachdenken. Oder sowas.

- Der braucht ganz schön lange zum bräunen, unser alter Siemens konnte das schneller.

Schluss, Klappe, ich gehe. Das war genug, so konnte es nicht weitergehen, ich hielt es nicht mal mehr in der Küche aus, die bis dahin mein Zufluchtsort vor dem scheinbar nicht mehr zu übertreffenden Stumpfsinn der Wohnzimmergespräche gewesen war. Ich machte mich schleunigst auf den Weg zur Toilette, da mein Magen mich vehement darauf hinwies, dass dieses, nach dem unbedachten verspeisens irgendeines Bestandteils des weitgefächerten Nahrungsangebots, mein Ziel zu sein hatte. Ich tat folglich mit ihm, was im Voraus auch mit dem ebenen erwähnten Gespräch passiert war. Ich entleerte ihn bis auf die letzte Windung. Bei mir kamen unappetitliche Essensreste vermengt mit noch immer wahrnembaren Alkoholresten, womit auch eine logische, wenn auch nicht besonders ehrenhafte Erklärung gewissermaßen "mitgeliefert" wurde, im Falle des Gespräches hatte es sich um den irgendwann mal potentiell vorhandengewesenden Sinn gehandelt. Wo der wohl geblieben war?
Weit weit weg, mit grosser Sicherheit.
Die Frage ob sie zu jung für die Ehe waren hatte ich mir schon oft gestellt, sie allerdings nie befriedigend beantwortet, da ich erstens, mir nicht vollends das Urteilsrecht was diese Frage betraf zusprechen konnte bzw. wollte, und zweitens, ich keine grosse Erfahrung mit langjährigen Beziehungen hatte und bis heute nicht habe. Langjährig ist eigentlich nicht richtig, ich hätte besser mehrwöchig benutzen sollen, aber egal, es geht ja nicht um mich sondern um die beiden.
Abgesehen von diesen beiden Einschränkungen hatte ich allerdings böse das Gefühl, dass sie zu jung waren.
Ihm war dieser Gedanke natürlich auch schon gekommen. Jeder der mit 21 heiratet kommt wohl früher oder später auf diese Frage und so hatte also auch er darüber nachgesonnen, ob das Drängen der, ebenso wie er, (warum bloß?) tiefreligiösen Mutter, seine ohne Zweifel vorhandenen Gefühle für sie, die Aussicht ein geregeltes Leben ohne den stressigen "von Wochenende zu Wochenende, von Frau zu Frau-Teenager-Rhythmus" bei dem man meist doch alleine nach Hause ging und einem doch wieder nur die Onanie als 30 Sekunden Flucht diente, ob das nun reichte um mit den vielzitierten Pauken und Trompeten in den Hafen der Ehe einzulaufen? Obwohl er manchmal ahnte, dass er es bereuen könnte, das er dieses Leben und das Gefühl jung zu sein, vermissen könnte, hatte er sich letztendlich dafür entschieden.
Warum, das konnte er mir nie schlüssig erklären, musste er aber auch nicht, denn er versicherte mir glaubhaft das es sich nach einem halben Jahr noch immer gut anfühlte. Dann sagte er noch etwas wie: "Ein halbes Jahr ist noch nicht viel, aber es ist ein guter Anfang, oder?" Ich wusste nicht wirklich was ich auf dieses nur bedingt selbstbewusste `oder` antworten sollte, sagte aber natürlich "ja", und "natürlich", und "Ihr schafft das schon..."! Schließlich war er jemand der mir noch immer sehr am Herzen lag. Davon gibt es nicht so viele, deshalb sagte ich nicht was ich dachte. Eigentlich schwachsinnig, weil er mir sehr am Herzen liegt, sage ich ihm nicht was ich denke? Na ja ...
Das war sie auf jeden Fall, die Hochzeit meines Freundes. Ich konnte nicht gut schlafen in der darauffolgenden Nacht. Ist ja klar, wenn man erst mal anfängt sich zu fragen, warum man eigentlich selber nicht in einer festen Beziehung lebt, da können schon mal ein paar schlaflose Stunden folgen. Da hat man dann mal Zeit über sich nachzudenken. Und findet das auch anfangs mal ganz gut, „mit sich ins Reine“ kommen und ähnliche Stichworte fallen mir dann ein. Bis man dann irgendwann merkt das man gar nicht mehr aufhören kann mit dem „ins Reine kommen“. "Ich mach jetzt die Augen zu und denk an was Schönes!" Klingt gut, funktioniert aber nicht. Und so kommt es, dass man, entlang einer mal langwierigen, mal überraschend direkten Assoziationskette, bei ganz, ganz düsteren, nachtbedingt dramatisierten Gedanken landet. Und dann kann man das mit dem schlafen erst mal getrost vergessen.
Manchmal meint es das Leben eben nicht so gut. Oder wie ich mal in nicht gänzlich nüchternem Zustand holprig reimte: "Das Leben stinkt gewaltig bis sehr, es fällt mir manchmal wirklich schwer."
Schlicht aber treffend.